Geburtstrauma: Wenn die Entbindung zum Albtraum wird

Die Geburt des eigenen Kindes ist ein absoluter Ausnahmezustand in der Schwebe zwischen Hoffen und Bangen, Schmerz und Glück und manchmal sogar Leben und Tod. Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass es ein transformatorischer Akt ist. Das Leben der Eltern wird nie wieder so sein, wie es war, bevor das Leben ihres Kindes begann. In solch einem existentiellen Extrem kann es innerhalb des Geburtsverlauf leicht zu einem Gefühl der Machtlosigkeit kommen. Und wenn das geschieht, können die Wunden aufgrund der absoluten Verwundbarkeit besonders tief gehen.

Ein Geburtstrauma ist eine ernste seelische Verletzung als Folge von Gewalt bei der Geburt, unabhängig davon, ob es sich um emotionale oder körperliche Verletzungen handelt. Doch was ist eigentlich ein Geburtstrauma genau? Welche Spätfolgen kann eine traumatische Geburt eines Kindes haben? Und wie kann man eine solche Geburt verarbeiten? Diese und weitere Fragen klären wir im nachfolgenden Artikel.

Geburtstrauma – eine Verletzung der Seele

Viele Mütter erleben eine absolut harmonische und wundervolle Schwangerschaft. Die Geburt des eigenen Kindes ist der krönende Abschluss. Zugleich markiert sie den Übergang in einen neuen, aufregenden Lebensabschnitt.

Bei aller Vorfreude ist vielen werdenden Müttern klar, dass eine Geburt nicht immer einfach wird und manchmal einen wahrer Kraftakt darstellt. Doch was passiert eigentlich, wenn Mütter sich nach der Geburt des Babys innerlich wie erstarrt fühlen, sich total alleingelassen vorkommen oder das Gefühl haben, während der Geburt ignoriert worden zu sein? Was, wenn ein Eingriff  vorgenommen wird, ohne vorher das Einverständnis einzuholen?

Wann spricht man von einem Geburtstrauma?

Wenn von einem Geburtstrauma gesprochen wird, verbinden die meisten Menschen das weniger mit der Mutter als mit dem neugeborenen Baby. Doch gewalt unter der Geburt ist leider keine Seltenheit. Statt des selbstbestimmten Geburtserlebnis erleben Gebärende die Geburt des Kindes als traumatisches Ereignis. Nicht jede Frau, die von Gewalt unter der Geburt betroffen ist, ist gleichzeitig auch von einem Geburtstrauma betroffen, jedoch finden sich auch bei Frauen, die denken, dass sie gewaltfrei entbunden haben, die typischen Symptome. Viele traumatisierte Mütter haben Komplikationen bei der Geburt als dramatisch erlebt, wurden nicht korrekt aufgeklärt oder durch körperliche Gewalt wurde die Entbindung zum Albtraum. 


Geburtstrauma beim Baby

Es kann auch durchaus sein, dass euer Baby die eigene Geburt als traumatisch empfunden hat. Bei jedem von uns wurde die Geburt ganz tief im Unterbewusstsein abgespeichert. Daher ist es möglich, dass euer Baby den erlebten Schmerz durch langanhaltendes Schreien immer und immer wieder mitteilen möchte. Der österreichische Psychoanalytiker Otto Renk nannte die Geburt ein „überwältigendes Angsterlebnis“ für den Fötus und vertrat die These, dass jeder einzelne Mensch durch seine Geburt traumatisiert sei.

Trotzdem ist nicht jedes Kind ein Schreibaby und meistens scheint der Start ins Leben gut verarbeitet zu werden. Selbst wenn verstärkende Komplikationen wie ein Kaiserschnitt oder gar eine Zangengeburt hinzukommen, hängt es von vielen verschiedenen Faktoren ab, ob es zu einer Traumatisierung kommt, wie schwer diese ausfällt und was euer Baby braucht, um sie aufzulösen.

Thema Geburtstrauma: Die Spätfolgen

Viele Frauen wissen gar nicht, dass eine traumatische Geburt später Auslöser für verschiedene Krankheiten sein kann. Der Begriff „Traumata“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Wunden“. Während er in der Medizin auch für physische Verletzungen verwendet wird, steht er im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem für seelische Wunden. Wenn du eine traumatisierende Geburt erlebt hast, kann sich das später in Form verschiedenster Symptome äußern, z. B. Flashbacks, wie  Gedanken, Bilder, Worte, die plötzlich in deinem Kopf aufblitzen oder wenn du oft und scheinbar grundlos viel weinst. All dies sind Versuche deiner Psyche, das Erlebte zu verarbeiten. Es kommt auch häufig vor, dass Betroffene sich schuldig fühlen, weil seelische Leiden leider immer noch den Beigeschmack eines persönlichen Versagens haben. Mache dir immer wieder bewusst: Du hast keine Schuld. 

Hinweis auf ein Geburtstrauma –  und nun?

Hast du Symptome, die im Zusammenhang mit durch die Geburt hervorgerufenen psychischen Erkrankungen stehen und auch drei Monate später noch mit den Geburtstraumata zu kämpfen? Sich professionelle Hilfe zu holen ist kein Versagen. Das gilt natürlich insbesondere, wenn du bemerkst, dass du deinen Alltag nicht mehr bewältigen kannst. 

Dieses wichtige Thema ist auch Gegenstand einer Doppelfolge von Vollzeit Müde – Der Elternpodcast von swing2sleep mit dem Titel „Wie du es schaffst nach einer schwierigen Geburt in Verbindung mit deinem exzessiv schreienden Baby zu bleiben“. In den beiden Teilen dieser Folge hat unsere Anika die Pränatal-Psychologin Anabel zu Gast. Anabel begleitet Frauen nicht nur während und nach der Geburt, sondern unterstützt die werdenden Mütter auch schon während der Schwangerschaft dabei, die Bindung zu ihrem ungeborenen Baby zu stärken. Nach traumatischen Geburten ist sie zur Stelle, um frühzeitig zu intervenieren und das Bindungssystem zwischen Mutter und Kind rechtzeitig zu stabilisieren. 

Podcast Vollzeit Müde

Die Geburt verarbeiten: Tipps und Hilfen

Nach einer besonders schweren und belastenden Geburt reichen unsere Selbstheilungskräfte möglicherweise nicht aus. Neben einer Nachbesprechung der Geburt, zum Beispiel mit einer Trauma-Expertin oder einem Psychotherapeut oder einer Psychotherapeutin, ist es ratsam, auch zu Hause Maßnahmen zu ergreifen, um die Geburtserfahrung aufzuarbeiten. 

Die Kunst der Bauchatmung

Die Bauchatmung ist ein wichtiges  Selbstheilungs-Tool, das man ausgezeichnet zum Beruhigen des vegetativen Nervensystems verwenden kann.

Echte Nähe zu eurem Kind ist nämlich nur dann wirklich möglich, wenn  auch eine innere Verbindung zum eigenen Körper besteht. Lang anhaltendes Schreien eures Babys oder auch das Erleben einer traumatischen Geburt aktiviert den Sympathikus. Das ist der Teil unseres vegetativen Nervensystems, der für Stressreaktionen wie erhöhten Herzschlag und die Ausschüttung von Adrenalin zuständig ist. Wenn ihr euer Baby auf dem Arm habt und der Sympathikus aktiviert ist, könnt ihr auf dem Pezzi-Ball hüpfen, solange ihr wollt. Die Atmung ist trotzdem flach, die Muskeln weiter angespannt und die Stresshormon-Ausschüttung läuft auf Hochtouren. Durch bewusstes Atmen in den Bauch könnt ihr euch und eurem Baby mehr Entspannung im Alltag bringen.

Die swing2sleep sorgt auch bei Eltern für Entspannung

Eine weitere große Hilfe kann unsere swing2sleep Federwiege sein. Viele Babys fühlen sich in der Wiege durch das rhythmische Schaukeln und die kuschelige Enge sofort in die Zeit der Schwangerschaft zurückversetzt. Das vermittelt ihnen eine Geborgenheit, in der sie sich leicht entspannen können. Gerade bei einem Schreibaby sind solche Momente der Stille besonders wertvoll, daher nutzt sie weise, um das Trauma allmählich hinter euch zu lassen und Kraft zu schöpfen.

Viele Frauen leiden unter Traumatisierung 

Angesichts der Extremsituation einer Geburt kann es bei Mutter oder Kind zu einem Trauma kommen.Ungewollter Dammschnitt, gewaltvolle Geburtshelfer und Hebammen, unter zwang bei der Geburt liegen oder mit schwung auf den Bauch gedrückt bekommen – es gibt viele verschiedene Situationen, die von Menschen als ein traumatisches Erlebnis eingestuft werden. Ein Kind zu bekommen, gibt Frauen das Gefühl nur Dankbarkeit empfinden zu dürfen und die negativen Gefühle beiseite schieben zu müssen.  In den meisten Fällen verarbeitet die Psyche dies mit ihren eigenen Selbstheilungskräften. In ganz schweren Fällen gibt es professionelle Hilfe, die einem zur Seite stehen wird. Doch auch der Bereich zwischen ganz mild und ganz schlimm ist kein Niemandsland.  Mit Techniken wie der Bauchatmung und Hilfsmitteln wie der swing2sleep steht euch ein breites Portfolio an Werkzeugen zur Verfügung, um diese Krise gemeinsam zu meistern und eure Bindung zu stärken.

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